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Arbeitspaket 6: Zukunftskonzept Kinder und Jugend (Stand: November 2021)

EKHNKeyvisual Arbeitspaket 6: Kinder und Jugendliche

Archivierter Stand: November 2021

Zukunftskonzept Kinder und Jugend

Ausgangslage 

In einer Zeit rasanter und stetig neuer gesellschaftlicher Entwicklungen unterliegen auch die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen einer hohen Veränderungsdynamik. Kommunikations- und Freizeitverhalten ändern sich stetig. Der Umgang mit Migration, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zentrale Lebensthemen geworden.  In dem vorgelegten Zukunftskonzept Kinder und Jugendliche verändern Kirche geht es darum, wie die EKHN diesen Herausforderungen zukünftig begegnet, wie sie Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung begleitet und ihnen Raum bietet, die christliche Gemeinschaft zu erfahren und mitzuprägen. Zugrunde liegt das biblische Bild von Kindern und Jugendlichen als Glieder am Leib Christi, die Kirche eine Gestalt geben, Anteil geben an ihrem Glauben und Anteil haben an der Kommunikation des Evangeliums.

Vorgehensweise

Das vorgelegte Konzept Kinder und Jugendliche verändern Kirche beschreibt in sieben Leitlinien zentrale Aspekte für die Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n) in der Zukunft der EKHN. Ziel der Arbeitsgruppe war es, in einem grundlegenden Konzept die inhaltlichen, grundlegenden Leitlinien und die Haltung und Ausrichtung der Kinder- und Jugendarbeit in der EKHN 2030 zu beschreiben. Die Themen werden darin nicht versäult anhand einzelner Arbeitsbereiche dargestellt. Mit dem Konzept wurden der Synode drei Richtungsbeschlüsse vorgelegt, mit denen der Entwurf als Basis für die Weiterarbeit verabschiedet werden sollte. Außerdem sollte die Synode die Arbeitsgruppe mit der Ausarbeitung konkreter Umsetzungsschritte sowie mit der Prüfung der Auswirkung auf Mitarbeitende, Qualität und Umfang der finanziellen Ressourcen beauftragen.

Leitlinien

1. Selbsttätigkeit, Partizipation und Selbstwirksamkeit

Entscheidungen, die Kinder und Jugendliche betreffen, sollen sie selbst treffen. Sie bestimmen die Ausrichtung kirchlichen Handelns strukturell mit.

2. Kommunikation des Evangeliums und Spiritualität

In der Spiritualität und im Glauben von Kindern und Jugendlichen wird Gottes Gegenwart erfahrbar. Das geistliche Leben wird von ihnen mitgestaltet. Sie tragen Mitverantwortung für die Kommunikation des Evangeliums in seiner sprachlichen, künstlerischen und musikalischen Gestaltung und werden darin gefördert.

3. Lebensräume, Lebenswelten, Gemeinwesen

Kirche entwickelt Orte so, dass die Lebensräume von Kindern und Jugendlichen offen für Veränderung sind, Heterogenität fördern und vernetzt sind. Sie ermöglichen Inklusion und Teilhabe. Sie schützt die Entwicklung jedes und jeder einzelnen. Sie schafft Räume für Innovation und lässt diese ausschließlich von Kindern und Jugendlichen gestalten.

4. Nachhaltigkeit, Lebensqualität, Gerechtigkeit

Nachhaltigkeit wird von Kindern und Jugendlichen drängend und aktiv in den gesellschaftspolitischen Diskurs eingebracht. Die gegenwärtige existentielle Bedrohung junger Menschen angesichts des Klimawandels legt uns eine Verantwortung auf. Die ekhn 2030 agiert nach den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen und entwickelt sich immer weiter im Verständnis einer sozial-ökologischen Transformation.

5. Digitalisierung

Die ekhn 2030 agiert souverän in digitalen und hybriden Räumen wie in analogen und erkennt sie als gleichwertig an. Digitale Jugendräume, digitale Kirchen, digitale Gemeinden werden eingerichtet und gepflegt. Dabei entscheiden nicht bisherige Ortsstrukturen, sondern allein das Teilnahmeverhalten im Netz über die Zugehörigkeit.

6. Bildung

Kommunikation und Austausch mit Menschen anderer Religionen und Weltanschauung werden geschaffen. Kirche stärkt das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Bildung in der Religion und Lebensbegleitung in ihren Lebensräumen. Die Kooperationen von Akteur*innen kirchlicher Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n) in Schule, Konfirmand*innenarbeit und Kinder- und Jugendarbeit wird ausgebaut.

7. Jugendpolitik

Strukturen und Formate der Beteiligung werden an dem Engagementverhalten von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet. Jugendpolitik wirkt vernetzt untereinander und mit Akteur*innen in der Zivilgesellschaft wie in ökumenischer Zusammenarbeit. Sie wirkt in den politischen Raum, auch in der europäischen und internationalen Kinder- und Jugendpolitik.

 

Beschluss der Synode 27.11.2021:

Die Vorlage des Arbeitspakets 6 "Zukunftskonzept Kinder und Jugend" wird an die
Arbeitsgruppe zurück überwiesen mit dem Auftrag das Konzept um die offene Jugendarbeit, die
die Stadtjugendpfarrämter, die Jugend-Kultur-Kirche St. Peter und die Einrichtungen der im
Bund offener ev. Kinder-und Jugendarbeit zusammengeschlossenen Einrichtungen leisten, zu
erweitern.

In weiteren Anträgen, die als Material beigefügt werden, gibt die Synode die folgenden Aspekte für die Weiterarbeit in das Arbeitspaket:

  • Einführung Jugendcheck und Gesetzesfolgenabschätzung
  • Umwandlung Kinder- und Jugendordnung in ein Kinder- und Jugendgesetz
  • weitere Resonanzeinholung Akteure Kinder- und Jugendarbeit
  • mit Blick auf Arbeitspaket 3 die benötigten Räume für Kinder und Jugendliche auf regionaler und lokaler Ebene mitdenken
  • Jugendsynode (mit Entscheidungsbefugnis)
  • Enge Verzahnung mit Arbeitspaket 7 – insbesondere im Hinblick auf „junge Erwachsene"

Quelle: Drucksache 53/21

 

Rede von Dr. Melanie Beiner/Pfr. Gernot Bach-Leucht zu AP 6 (Kinder und Jugendliche)

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