Menümobile menu

Endergebnisse der Kirchenvorstandswahlen 2015 liegen vor

Briefwahl boomt, Beteiligung sinkt leicht, Jugendliche übernehmen Verantwortung

Seit 14. Juli 2015 liegen nun die offiziellen die Endergebnisse der Kirchenvorstandswahlen 2015 vor. Zur Entscheidung am 26. April waren demnach 1.453.585 Wahlberechtigte von 1.630.384 Kirchenmitgliedern in 1.151 Gemeinden aufgerufen. An die Urnen gingen insgesamt 269.153 Evangelische.

Die Wahlbeteiligung betrug ‑ bezogen auf alle beteiligten Gemeinden ‑ durchschnittlich 18,5 Prozent. Sie liegt damit in etwa auf dem Niveau des Urnengangs vor zwölf Jahren mit 19 Prozent. Die Beteiligung erreichte aber nicht ganz das Ergebnis von 2009. Damals gingen 20,5 Prozent der Evangelischen zur Wahl. Noch einmal deutlich stieg der Anteil der Briefwählerinnen und -wähler. Diesmal gaben 38,3 Prozent der Evangelischen, die sich an der Wahl beteiligten, ihre Stimme per Post ab. Sechs Jahre zuvor waren es noch knapp 31 Prozent. Die Statistik zeigt insgesamt, dass die Wahlbeteiligung der Kirchenmitglieder von 1985 bis 2015 um 4,4 Prozent sank. Zum Vergleich: Im entsprechenden Zeitraum ging die Beteiligung beispielsweise an den Kommunalwahlen in Hessen um fast ein Drittel von 76 Prozent auf 45,8 Prozent zurück.

Viele Jugendliche unter 18 in Leitungsgremien gewählt

Von den 12.905 Kandidatinnen und Kandidaten traten 47 Prozent neu zur Wahl an. Genau 9.838 von ihnen wurden schließlich in die Kirchenvorstände gewählt. Erstmals konnten in einem speziellen Verfahren auch Jugendliche gewählt werden, selbst wenn sie noch nicht volljährig waren. Auf diese Weise sind die Leitungsgremien der Kirchengemeinden nun auch mit 258 Jugenddelegierten besetzt. Die Altersstruktur hat sich im Vergleich zu 2009 dennoch leicht nach oben verschoben. Ausnahme bildet die jüngste Gruppe bis 30 Jahren, die durch die Jugenddelegierten um ein Prozent von 5,6 auf 6,6 Prozent zulegte. In den beiden älteren Gruppen der 60 bis 70-Jährigen gab es einen Anstieg von 19,2 Prozent auf 21,7 Prozent und bei den über 70-Jährigen stieg der Anteil von 5,1 Prozent auf 6,9 Prozent. Die Frauenquote ist mit 58,8 Prozent gegenüber der vorigen Wahl (58,2 Prozent) fast gleich geblieben.

Wahlhochburgen verteilen sich auf verschiedene Regionen

Nach wie vor bleibt die Wahlbeteiligung regional sehr unterschiedlich. Während die zehn Dekanate mit der niedrigsten Wahlbeteiligung zwischen etwa 11 bis 16 Prozent in der Metropolregion Rhein-Main sowie Gießen und Darmstadt anzusiedeln sind, liegen die Wahlhochburgen mit Beteiligungsraten von 25 Prozent und mehr in ganz unterschiedlichen Regionen vom oberhessischen Dekanat Vogelsberg bis zum Dekanat Diez in Rheinland-Pfalz. Eine Einteilung in Ballungsraum und ländliche Region greife aber nach der jetzigen Auswertung zu kurz, erklärt der statistische Auswertungsbericht zu den Kirchenvorstandswahlen 2015. Die Zahlen legten es nahe, „genau hinzusehen, welche Potentiale dort jeweils zu finden sind und welche sozialräumlichen Entwicklungen auch für die kirchlichen Entwicklungen von Gemeinden und Dekanaten zu berücksichtigen sein werden“, heißt es abschließend in dem Bericht.

Endergebnisse Kirchenvorstandswahl 2015

to top