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Glaube leben

Evangelisches „Haus der Stille“ stellt Arbeit ein

istockphoto, LumiphilKerze

Nach rund 26 Jahren beendet das „Haus der Stille“ zum Jahresende endgültig seine Arbeit. Die Gründe sind laut Vorstand räumlicher und personeller Art sowie eine „auf Dauer nicht befriedigend lösbare Finanzsituation".

Das evangelische „Haus der Stille“, das seit Anfang 2015 im Frankfurter Diakonissenhaus untergebracht ist, beendet endgültig seine Arbeit. Gründe seien räumlicher und personeller Art sowie eine „auf Dauer nicht befriedigend lösbare Finanzsituation“, sagte der Ruhestandspfarrer Michael Heymel vom Vorstand der „Initiative zur Förderung geistlichen Lebens - Haus der Stille“ dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vor ihrem Umzug nach Frankfurt war die Einrichtung idyllisch auf dem „Waldhof Elgershausen“ bei Greifenstein am Rand des Westerwaldes beheimatet. Der Trägerverein war am 7. November 1992 gegründet worden.

Haus der Stille zuletzt nur ehrenamtlich betrieben

Letztlich seien die Räume im Diakonissenhaus im Frankfurter Nordend für die Zwecke des Hauses der Stille „nicht günstig“ gewesen, erklärte Heymel. Nachdem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Ende 2014 die Pfarrstelle im Haus der Stille auslaufen ließ und Zuschüsse strich, musste die Arbeit hauptsächlich ehrenamtlich erfolgen. Man hätte jetzt eine größere Zahl von Mitarbeitenden und Vereinsmitgliedern finden müssen. Doch die Mitgliederzahl nehme ab, jüngere Mitglieder seien kaum zu gewinnen, sagte Heymel.

Haus der Stille war früher im Waldhof Elgershausen

„Das Haus hat schon in Elgershausen mit nicht hinreichender Unterstützung zu kämpfen gehabt.“ Der Waldhof Elgershausen geht auf eine Georgsbruderschaft zurück, die im 15. Jahrhundert mitten im Wald einen Hof mit einer Kapelle baute. Vor rund hundert Jahren entstand auf dem Gelände des Waldhofs eine Lungenklinik. Die Klinik gehört inzwischen zum Evangelischen Krankenhaus Mittelhessen und soll 2020 nach Gießen umziehen.

Umzug brachte Chancen und Risiken mit sich

Der Umzug in die Großstadt wurde von den Vereinsmitgliedern zunächst als Chance gesehen. „Wir können hier ein anderes Milieu ansprechen“, sagte der Vereinsvorsitzende Klaus-Willi Schmidt Ende 2016 dem epd. Beispielsweise beteiligte sich das Haus an der Frankfurter „Woche der Stille“. Der Großstadtraum bedeute aber auch, "dass konkurrierende Angebote vorhanden sind , betonte Heymel. Zu den Angeboten des Hauses der Stille zählten Kurse und Veranstaltungen zu Gottesdienst und Musik, Meditation der Psalmen, kontemplativem Singen und Körpererfahrung.  Das Haus hat eine gute Zeit gehabt und einiges erreicht und bewegt, sagte Heymel. Der Verein werde sich zum Jahresende auflösen. 

Mit einem Gottesdienst am 2. Februar 2019 in der Bad Homburger Erlöserkirche, bei dem Oliver Albrecht, Propst für Rhein-Main, predigen wird, soll die Arbeit des Hauses der Stille gewürdigt werden. Der Gottesdienst in der Erlöserkirche beginnt um 16 Uhr.

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